Positions Berlin


augsburg contemporary | Hangar 5, E07


Mit Arbeiten von Anja Behrens, Florian Ecker, Kirk Sora und Angela Stauber



Die Arbeiten von Anja Behrens sind immer Auseinandersetzung und Interpretation, selbst wenn sie auf den ersten Blick dokumentarisch wirken. Als völligen Gegenpol zu ihrer Arbeit im Rennsport, bei der es immer um Dynamik, Schnelligkeit, Fokus und die Grenzen der Erschöpfung geht, arbeitet sie in extremer Entschleunigung an anderen Serien, insbesondere am Langzeitprojekt "Ein|Blick der Ruhe", welches sich mit den Kräften der Natur in besonderem Zusammenhang von Gestein, Wasser und Eis auseinandersetzt. In ständiger Wechselwirkung zweier unterschiedlicher Schaffensweisen - in eisigen Fjorden im Alleingang oder unter Adrenalin und extremem Zeitdruck an der Rennstrecke - könnte man sie so als Hybrid in ihrer kreativen Arbeit bezeichnen. Ihre aktuelle Serie ist "Helmets", 8 Rennfahrerhelme aus dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring. Ein 24 Stunden Rennen bedeutet für Mensch und Material, an die Grenzen der Erschöpfung und darüber hinaus zu gehen. Die Helme tragen Kratzer und Spuren sowie Zertifizierungen des Rennens, und bei genauer Betrachtung der Visiere kann man erkennen, dass sie in den Gängen der Rennteams aufgenommen wurden. Die Helme der Fahrer lösen sich in der grafischen Anmutung der Fotografien von Ihren Trägern und erhalten so eine Verortung und einen heroischen Symbolcharakter, der mit den Strapazen eines 24 Stunden Rennens einhergeht. | Zu den verfügbaren Arbeiten von Anja Behrens


Florian Ecker ist Bildhauer, doch seine Arbeitsweise ähnelt der eines Wissenschaftlers, der sich mit seinen Arbeiten Stück für Stück seine eigene Welt baut und erklärt. In diesem Selbstverständnis ist er nicht festgelegt auf ein Medium oder eine Form. Das Medium ist Mittel zum Ausdruck von persönlichen Erfahrungen und Gedanken. Mit unbeirrter, unbedingter, spielerischer Neugier bewegt er sich dabei im wissenschaftlichen Kontext. Dieser Kontext, ebenso wie die meisten haptischen Materialien, mit denen er arbeitet, haben eine eigene Geschichte, eigene Fakten, die Ecker interessieren, die er studiert, durchdenkt, aber die sich über das eigentliche Vorhandensein nicht weiter in den Vordergrund drängen. Sie sind unbedingter Bezugspunkt, Ausgangspunkt, schließlich aber auch visuelles Material, das er aus dem Kontext löst und zu seiner eigenen Formensprache macht. Der Prozess ist für den Künstler dabei ähnlich wichtig wie das Ergebnis. | Florian Ecker hat an der Akademie der Bildenden Künste München Bildhauerei als Meisterschüler von Prof. Olaf Nicolai studiert und lebt und arbeitet in Wasentegernbach. | Zu den verfügbaren Arbeiten von Florian Ecker


Die Werke von Kirk Sora (lebt in Wismar) fordern den Betrachter auf vielfältige Weise. Man muss sich Zeit nehmen, um ihr Geheimnis zu ergründen. Jedes Bild ist ein in sich geschlossenes Statement, und gleichzeitig Einladung zum Innehalten und Aufforderung zur Kontemplation. "Meine Fotos sind mit Sonnenlicht gemalte Träume, gemacht, um die Geschichten, die mir das Licht erzählt, mit der Welt zu teilen.“ Mit seiner neuen Serie ORBLAND ist eine Sammlung von sehr eigenen und vielschichtigen Bildern entstanden. Der Betrachter sei herzlich eingeladen, sich mit dem Künstler auf die Reise zu begeben." Kirk Sora hat an der Hochschule für bildende Künste in Dresden studiert und war Meisterschüler von Hans Peter Adamski. | Zu den verfügbaren Arbeiten von Kirk Sora


Die Malerei von Angela Stauber (Meisterschülerin von Sean Scully, lebt in München) spiegelt eine Erfahrung von Simultanität wider: Wir befinden uns physisch in einem Raum, geistig in einem anderen. Unser Leben findet in digitalen Welten, im tatsächlichen Hier und Jetzt, wie auch in Momenten der Erinnerung oder der Sehnsucht statt. Diese Erfahrung fasst die Malerin wieder zu einer bildnerischen Einheit zusammen. Skizzenhafte Malerei, mal lasierend, mal pastos und mit Struktur. Lapidar aufgetragen auf ein großes Format, nicht zu Ende gemalt, genauso wenig vollendet wie das Motiv selbst. Lücken, Schatten oder Material, ein Sonnenstrahl, alles scheint flüchtig, ohne sich zu erklären. Ursprünglich sind die Bilder von Großbaustellen oder öffentlichen städtischen Plätzen inspiriert. In ihrer Flüchtigkeit zeigen sie Veränderungsprozesse, denen Gesellschaft stetig ausgesetzt ist. Sind diese Stadt-Landschaften im Aufbau oder in der Zerstörung begriffen? Mit diesem Zustand der Uneindeutigkeit möchte die Künstlerin dem/der Betrachter*in auch die Frage weitergeben, was wir von der uns umgebenden Wirklichkeit begreifen können. | Zu den verfügbaren Arbeiten von Angela Stauber


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